Ego States und das innere Kind

Das innere Kind Übungen

Gibt es so etwas wie ein inneres Kind? Diese Frage kann man nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantworten. Ja, weil in jedem/jeder von uns steckt eine kindliche Seite. Diese angenehme Seite erfreut und inspiriert uns und regt uns gleichzeitig an. Wir fühlen uns lebendiger. Nein, weil es logischerweise kein Kind in uns gibt. Vielmehr handelt es sich dabei um den Ausdruck energetischer Zustände, die verknüpft sind mit in der Kindheit gemachten Erfahrungen. Es gibt ausserdem nicht nur ein Kind, sondern viele Kinder in unserer Entwicklung in uns.


Man kann sich dieses Kind vorstellen, so als sei es im Hier und Jetzt da, vielleicht sogar nebenan in einem Raum. Dem einen gelingt diese Vorstellung leichter, dem anderen schwerer. Auch Fotos aus den verschiedenen Lebensabschnitten können dabei unsere Erinnerung unterstützen. Es ist aber nicht erforderlich, die Erinnerungen zu erzwingen. Es genügt, Gedanken an die Kindheit kommen und gehen zu lassen. Hilfreich kann zum Beispiel die Beobachtung von Kindern unterschiedlichen Alters auf einem Spielplatz sein. Seien Sie offen und neugierig, wie sich Kinder verhalten, welche Gefühle sie zeigen, welche sie zu verbergen suchen. Nach und nach werden Sie ein Gespür für Kinder und damit auch für ihr "inneres Kind" entwickeln. Es krampfhaft zu versuchen hat aber wenig Sinn. Wenn es nicht funktioniert sich darauf einzulassen hat das seine Gründe.


Beginnen Sie anschließend eine Reise zu sich selbst. Sind Sie der Überzeugung, das es niemals etwas Freudiges in Ihrem ganzen Kinderleben oder zu bestimmten Zeiten gegeben hat, versuchen Sie sich vorzustellen, wie es jetzt für dieses Kind in Ihnen sein könnte. Durch unsere Vorstellungskraft können wir uns im JETZT alles so erschaffen, wie wir es damals gerne gehabt hätten. So können wir unsere erlebte unglückliche Kindheit neu denken und imaginieren. Damit löscht man nichts aus, sondern man erfindet eine parallele Wirklichkeit.


Nun lebt aber in den allermeisten Menschen ein verletztes, unglückliches Kind, selbst wenn man im Großen und Ganzen eine glückliche Kindheit hatte, und noch mehr, wenn man als Kind gedemütigt und verletzt wurde. Daher sollten wir Wege suchen dieses verletzte Kind in uns zu beruhigen und zu trösten. Den Schmerz anzuerkennen und mitfühlend zu sein ist dafür der beste Weg. Wichtig zu wissen ist, dass der Sinn das "innere Kind" zu finden nicht darin besteht, sich heute besser zu fühlen. Diese erlebte Kindheit ist vorbei und niemand sollte sich darin verlieren. Was Sie ändern können sind Ihre inneren Bilder und Vorstellungen, und das wird sich auf Ihr Wohlbefinden auswirken. Idealerweise unterstützt Sie dabei eine erfahrene Fachkraft. Auch entsprechende Hörspiel CDs mit ressourcenorientierten Übungen können hilfreich sein.