Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt Burnout als Krankheit an. So steht es in der neuen "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems" (ICD-11). Damit wäre das Burnout nicht mehr "nur" eine Ansammlung von Symptomen der Erschöpfung, sondern eine Krankheit mit Diagnoseschlüssel. Die ICD gelten als Orientierungshilfe für Ärzte und Krankenkassen. Die ICD-11 wurde Ende Mai von den Ministern für Gesundheitswesen der WHO-Mitgliedsländer anerkannt. In Kraft soll sie zum 1. Januar 2022 treten. Welche Auswirkungen diese Anerkennung auf die Arbeitswelt hat, bleibt abzuwarten.
Die WHO betont im Bericht, dass der Begriff Burnout ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht mit "Erfahrungen in anderen Lebensbereichen" verwendet werden sollte. Krank durch Arbeit - beim Befund Burnout kam es laut "Statista" in Deutschland zu einer Verdreifachung der Arbeitsunfähigkeitsfälle im vergangenen Jahrzehnt. Hochgerechnet auf alle gesetzlich krankenversichert Beschäftigten ergeben sich laut der Statistikdatenbank für 2017 rund 166.000 Burnout-Betroffene. Rund 3,7 Millionen Krankheitstage fielen dabei in diesem Jahr an.