Mutter und Kind stellen eine einzigartige physiologische und psycho-soziale Einheit dar, die in der Schwangerschaft, bei der Geburt und nachgeburtlich Achtsamkeit, Schutz und Respekt erfordert. Das Geburtsmanagement folgt aber zunehmend ökonomischen Prämissen. Diese erzeugen Zeitdruck, Personaleinsparungen, das Bedürfnis nach Planbarkeit und technisch-medikamentöse Eingriffe. Gleichzeitig wurde der Einfluss von hebammengeleiteter Geburtshilfe zurückgedrängt. Nur noch wenige klinischen Geburten können vom Verlauf her als nicht medizinisch-technisch manipuliert gelten. Durch wenig hinterfragte medizinische Routinen geht das Bewusstsein für die Individualität und Einzigartigkeit eines jeden Geburtsprozesses und entsprechendes Erfahrungswissen verloren. Diese Entwicklung muss als ursächlich für viele Geburtsverletzungen, traumatische Erlebnisse bei Müttern und Kindern betrachtet werden, die weitreichende Folgen für das spätere Leben haben. Bei der diesjährigen Tagung der ISPPM möchten wir das Wissen der ISPPM-Mitglieder und weiterer Experten zu diesem zentralen Lebensbereich in Vorträgen und Diskussionsrunden zusammenbringen und Auswirkungen gegenwärtiger Geburtsverläufe auf die Gesundheit von Müttern und Kindern erörtern. Die Tagung wird von Prof. Dr. Sven Hildebrand, Hochschulprofessor mit dem Schwerpunkt Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Hochschule Fulda, und einem Team des Fachbereichs Pflege und Gesundheit der Hochschule Fulda organisiert. Zur Homepage